Ein komisches Wort. Befriedigend oder befriedigt…
In der Schule als Note, gerade so gereicht.
Beim Essen hatte ich noch nie das Gefühl, befriedigt zu sein. Es ging immer mehr rein… Auch so im Leben war ich noch nie befriedigt.
Es geht bzw ging immer besser. Ich konnte mich nie mit dem zufrieden geben, was ich erreicht habe…
Mein innerer Kritiker sei Dank.
Mit meinem rationalen Denken weiß ich, dass es nicht immer perfekt sein muss, um gut zu sein.
Aber mein Nicht-rationales Denken spielt mir sehr oft einen Streich.
Du musst perfekt sein, damit dich andere mögen…
Perfekt aussehen tut niemand. Und dennoch ist der Wunsch da…
Niemand ist perfekt, wenn er was neues anfängt.
Und dennoch muss es in meinen Augen sofort auf Anhieb mindestens perfekt sein…
Ein Teufelskreis.
Um dies abzustellen versuche ich es gelassener anzugehen. Gelassenheit… Ist genauso keine Kernkompetenz von mir wie Geduld.
Hab ich keine…
Das artet dann in Stress aus, und Stress führt zum kotzen oder zur Selbstverletzung. Oder eben beides…
Da ich hier mir das kotzen verbiete, ist der Drang zur Selbstverletzung in all den Wochen extrem gestiegen.
Ein mal musste die Wand schon dran glauben, und schon zwei mal die Tür von meinem Schrank.
Alles besser, als zu kotzen.
Ich hatte nie wirklich das Verlangen mich selbst zu verletzen…
Hier in der Klinik würden die Therapeuten und Ärzte Suchtverlagerung dazu sagen.
Wie recht sie doch damit haben…
Zum Glück ritze ich mich (noch) nicht. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Gedanke, wieder mal richtig zu spüren, schon ziemlich reizt…
Oh man…
Mir fehlt mein Sport.
Mein Rad…
Mich endlich wieder spüren zu können. Jeden Muskel in mir brennen spüren… Bis kurz vor der Ohnmacht alles aus sich raus holen.
Ja, mir fehlt mein Bike…
Das hat mich befriedigt…