Daseinsberechtigung…

Im Einzel mit meinem Therapeuten haben wir einige Themen heute angeschnitten.

Es war ein echt gutes Einzel! Kam zwar viel zur Sprache, aber ich hatte heute einige Momente in denen ich mich gut hineinversetzen konnte.

Ich habe ihm erzählt, dass ich durch all meine Klinik Aufenthalte vieles dazu gelernt habe.

Was die Depression betrifft…

Oder Bulimie…

Beides hab ich, mehr oder weniger, relativ gut im Griff.

Aber eine Sache gibt es, wobei ich noch kein Stück weiter gekommen bin.

Selbsthass!

Oder warum ausgerechnet ich eine Daseinsberechtigung haben sollte.

Ich gönne jedem Lebewesen das Recht zu leben.

Tiere… Insekten… Menschen.

Nur mir eben nicht.

Ich erlaube mir nicht glücklich zu sein. Ich sehe keinen Grund, warum ich das dürfte… Komischerweise kann ich nicht einen Grund nennen, warum ich es nicht darf.

Verrückt, oder?

Mein Therapeut stellte eine These auf, die nachvollziehbar ist.

Sie haben sich damals selbst schützen wollen, in dem sie sich klein gehalten haben.

Sie suchen in allem den Grund bei sich…

Nur, damit es nicht andere tun können.

Dieser, nennen wir es mal Reflex, hat sich zu einem Lebensmotto manifestiert.

Hat sich in mein Gehirn eingebrannt!

Wenn man sich ständig die Schuld für alles gibt, fängt man an sich zu hassen. Hass gegen die eigenen Gedanken… Handeln… Aussehen…

Man sieht kein Sinn mehr im eigenen Leben. Man wünscht sich den Tod…

Es soll ja Leute geben, die mich mögen. Die mich gern in ihrer Nähe haben. Genau diese Menschen versuchen mir mit Worten zu erklären, dass ich ein toller Mensch bin. Liebevoll… Toller Charakter…

Solche Worte kommen bei mir im Hirn nicht an.

Sie hören sich in meinen Ohren falsch, gelogen, eben nicht richtig an.

Ich versuche immer wieder, dass es einfach so stehen zu lassen. Ohne es werten zu wollen.

Aber selbst das kann ich nicht.

Ich wehre mich dagegen!

Eine innere Stimme sagt mir, dass das nicht so stimmt! Dass ich ein Niemand bin! Dass ich es nicht wert bin zu leben…

Statt den Leuten zu glauben, von denen es ja schon ein paar gibt, glaube ich lieber der inneren Stimme.

Ich bin davon überzeugt, dass ich mir dadurch schon so einige Freundschaften kaputt gemacht habe.

Glaubt mir…

Ich will das nicht glauben!

Ich will das nicht…

Ich weiß aber nicht, wie ich das abstellen kann.

Ich möchte geliebt werden.

Doch gleichzeitig zweifle ich alles an, was positiv an mir sein könnte.

Ich möchte die Nähe von Menschen die mir wichtig sind.

Doch gleichzeitig ziehe ich mich in mein Schneckenhaus zurück.

Ich möchte doch nur leben.

Doch gleichzeitig wünsche ich mir den Tod herbei.

Ein Teufelskreis, in dem ich nicht alleine raus komme.

Aber ich muss es alleine schaffen.

Denn ich bin auf mich gestellt…

Denn Worte zählen in meinen Ohren nicht…

Es zählen nur Taten.

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