Zwischenmenschliche Beziehungen… Jeder schätzt sie. Jeder braucht sie. Aber die wenigsten können damit umgehen…
Ich mit meiner emotional instabilen Persönlichkeitsstörung kann nicht wirklich gut damit umgehen. Ich klammere mich an Personen die ich mag. Kann nicht damit umgehen, wenn ich die „zweite Geige“ spielen soll.
Ich hasse es zwar im Mittelpunkt zu stehen, aber wenn ich außen vor bin, dann geht sofort mein Kopfkino los…
In München habe ich es bisher nicht geschafft, mir Freunde zu schaffen. Da spielt meine Angst nicht mit. Offen auf Leute zu gehen… Selbstbewusst Auftreten… Kann ich nicht. Konnte ich noch nie!
Hier bei ANAD lernt man ja auch Leute kennen. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass ich mit den meisten nach dem hier keinen bzw kaum Kontakt halten werde. Dafür sind unsere Interessen zu unterschiedlich.
Eine Freundin hab ich bereits in der Klinik kennen gelernt. Mit ihr hab ich mich sehr gut verstanden. Wir haben viel unternommen… Viel geredet…
Ich weiß nicht ob es am Altersunterschied liegt oder ob ich was das Problem mit dem Essen liegt, jedenfalls ist es nicht mehr wie es einmal war. Ich persönlich will mich nicht mehr den ganzen Tag über das Essen unterhalten. Ich will in dieser Hinsicht ein „normales“ Leben führen.
Ein Grund warum ich mich hier nicht mehr soooo wohl fühle. Klar bin ich noch nicht geheilt. Ich hab immer noch so meine Probleme und Gedanken… Speziell was das zunehmen angeht. Aber ich weiß rational, dass ich einen guten Weg gefunden habe mit meiner Essstörung umzugehen.
Ich bin bereit einen neuen Gang einzulegen. Ein neuer Versuch ein Stück Normalität zu erreichen.
Und was meine anderen Störungen betrifft…
Bei meiner Depression habe ich riesige Fortschritte gemacht. Mein Borderliner war lange nicht mehr aktiv. Weil eben andere Dinge wichtig waren. Jetzt meldet er sich vermehrt. Bereitet mir Kopfkino. Aber das ist okay…
Irgendeine Störung muss man ja haben. Sonst wäre das Leben ja langweilig, oder??