Heute ist der Tag der Entlassung aus der Krisenstation. Ab jetzt gilt es wieder, sich der „freien Welt“ zur stellen. Bis gestern hab ich mich auf die Entlassung gefreut. Heute sieht das schon wieder ganz anders aus.
Ob ich bereit bin? Schließlich wartet auf mich jede Menge Arbeit. Jobcenter… ANAD Aktiv muss ich auch wieder teilnehmen… Mich um einen Therapeuten kümmern… Nein… Ich bin nicht wirklich bereit dafür. Ich brauch Hilfe dabei. ANAD hilft mir (denke Ich) bestimmt dabei… Der Aufenthalt hat mir in soweit gut getan, dass ich mich wenigstens auf meine positiven Errungenschaften besinnen konnte. Was ich alles in dem einen Jahr bei ANAD erreicht habe. Und das war nicht wenig…
Aber ich merke, dass ich wieder in alte Verhaltensmuster hinein rutsche. Diese Ängste, was die nahe Zukunft betreffen lösen in mir Stress aus. Diesen Stress will ich (mal wieder) über das Essen kompensieren… Ich esse zu viel, sodass ich wieder in die Bulimie rutsche. Nicht jede Mahlzeit landet im Klo. Zum Glück… In der Klinik fing es bereits an. Und Samstag auf Sonntag war es ganz schlimm. Ich trau mich gar nichts zu essen, weil es ja vielleicht ausarten könnte.
Am morgigen Dienstag ist für mich seit langem mal wieder wiegen an der Reihe. Fast zwei Monate war ich nicht mehr. Um ehrlich zu sein, hab ich es nicht vermisst. Faszinierend… Noch vor einem Jahr stand ich täglich mindestens ein mal auf der Waage. Wie sich die Zeiten doch ändern…
Ich lass mich wenigstens nicht mehr von der Waage stressen. Auch die Zahl ist mir egal geworden. Ich kann mein Gewicht halbwegs so annehmen. An meinem Selbstvertrauen wirkt sich das schon lange nicht mehr aus. Wo keins ist, kann´s auch nicht schlechter werden, oder??
Wenn der Termin beim Jobcenter erst mal erledigt ist, fällt ein großer Stressklotz von mir ab. Durch die Depression hab ich so vieles vernachlässigt. Dort hin zu gehen war einer davon…
Ich weiß zwar, dass die mir dort nicht den Kopf abreißen werden. Und dennoch… Hab ich tierisch Schiss vor dem Gespräch.
Oh Mann! So ne Kacke!
Hab mal deine 2018er Einträge gelesen. Fuck! Das ist echt ernster shit.
Bei mir war es eher Daddy als Mommy, und als mein Erzfeind verstarb, brauchte ich Jahre…
Ich sehe es bei Diagnosen so, etwas hat einen Namen bekommen. Es war schon vorher da. Aber eben ohne Namen. Jetzt ist es auch medizinisch wahrgenommen worden. So wtf? Lass dich davon nicht unterkriegen, jetzt bist du wenigstens nicht mehr gaanz allein mit diesem Problem. (Ich weiß, Ärzte lassen einen am besten alleine, gerade wenn man dringend auf ihre Hilfe angewiesen ist… Aber trotzdem irgendjemand, dem ich meinen Kopfrotz mal zeigen kann, tut irgendwie gut und ist besser als es zu behalten, wie ich es sonst immer tue…
Btw ich liiiiiebe alle deine Bildchen. Echt jetzt.
LikeGefällt 1 Person