Ja, ich bin auch noch da. Nicht mehr so oft am Start wie ich wollte bzw müsste. Schließlich hilft mir das Schreiben… Die letzten Monate hab ich mich mit allem ziemlich schwer getan. Sei es das Essen, soziale Kontakte zu pflegen, oder einfach nur Leben. Hinzukommt noch, dass ich mich bei den meisten sozialen Medien (z.B. Facebook und Google+) abgemeldet hab. WhatsApp nutze ich auch nicht mehr. Warum ich dies getan habe? Nun… Zum einen hab ich Facebook noch nie gemocht. Die Datenkrake Facebook nimmt sich von den Nutzern die ganzen Daten und gibt sie an Dritte weiter. Und ab dem nächsten Jahr wird dann auch noch auf WhatsApp, die ebenfalls Facebook gehört, Werbung geschaltet. Und Google+ wird Anfang des Jahres abgeschaltet.
Sicherlich sind die Daten nirgends „sicher“. Ich nutze ein Android Smartphone… Dort ist Google der Betreiber. Eine der größten „Datensauger“ auf diesem Planeten. Aber ganz ohne geht´s dann doch nicht. Zumindest kann ich es mir aussuchen, wem ich meine Daten zur Verfügung stelle. Und Facebook ist es schon mal nicht…
Aber ich schweife ab. Der Grund ist ein ganz anderer, warum ich heute diese Zeilen schreibe. Ich hab im Einzel mit meinem Therapeuten eine wichtige Erkenntnis erlangt, an der wir nun seit ein paar Sitzungen dran arbeiten. Mein Therapeut fragte mich letztens, warum ich die meiste Zeit schwarze Klamotten trage… Das hab ich mir damals so angewöhnt. Schwarz kaschiert eben gut. Und heute ist schwarz eben meine „happy Color“… Er fragte außerdem, ob sich die schwarze Kleidung nicht auf meine Stimmung auslegt, oder besser gesagt, ob die schwarze Kleidung meine Stimmung wiederspiegelt. Hm… Eigentlich nicht, sagte ich ihm. Für ihn macht es den Eindruck, dass ich dadurch die Menschen auf Distanz halten möchte. Schwarz hat was bedrohliches und wird auch zur Tarnung genutzt, meinte er. Da kann ich ihm teilweise zustimmen. Sicherlich will ich mein Äußeres irgendwie verstecken… Da ich nicht mit mir zufrieden bin, will ich um keinen Preis auffallen. Es gibt nirgends im Netz ein Foto von mir. Auch Freunde haben kaum bis gar keine Bilder von mir. Wenn es nach mir ginge, würde ich alles an mir ändern lassen. Ich finde nicht mal annähernd was an mir, dass okay ist. Von einigen Leuten mit denen ich hier bei ANAD zu tun habe, kam des öfteren die Aussage, dass ich auf dem ersten Blick sehr zurückhaltend und desinteressiert wirke. Ein Mensch, der eben in Ruhe gelassen will. In vielen Fällen ist das wahr. Aber auch ich will dazu gehören. Auch ich will gesehen werden… Es ist die Vergangenheit, die das aus mir gemacht hat. Die mein Handeln, mittlerweile unbewusst so passiv aggressiv wirken lässt. Die meisten Menschen sagten mir dann, wenn sie mich erst mal näher kennen gelernt haben, dass ich ein komplett anderer bin. Wer weiß… Wenn ich nicht so wirken würde, wie wäre dann mein Leben verlaufen? Hätte es was geändert?? Fakt ist, durch mein erstes Auftreten verbau ich mir ziemlich viel. Viele wollen dann erst gar nicht mit mir in Kontakt treten. Und durch meine Unsicherheit mach ich eben nicht den ersten Schritt… Ein Teufelskreis entsteht.
Im Einzel will ich dies nun in der Theorie angehen. Allerdings muss ich auch in der Praxis was dran ändern. Denn nur so kann ich dieses Verhalten ablegen. Theoretisches Wissen ist gut. Nur sollte man beides können.