Das Wochenende war recht ruhig. Freitag auf Samstag hatte ich das Zimmer für mich alleine. Ich hatte die Hoffnung, dass ich vielleicht dann ein wenig länger schlafen konnte. Pustekuchen… Punkt vier war ich wach. Mit meinem Zimmerkollegen komm ich zwar gut klar, aber er möchte lieber bei geschlossenen Fenster schlafen. Ich bin es aber gewohnt bei offenen Fenster zu schlafen. Ein Kompromiss zu finden wäre eigentlich die Idee, allerdings steck ich dann eher zurück.
Wir haben auf der Station ein paar ältere Frauen aus der Türkei. Sie reden ununterbrochen türkisch miteinander. Und manchmal in einer Lautstärke, die kaum auszuhalten ist. Auch hier könnte sich ein Kompromiss die Lösung sein… Stattdessen zieh ich mich auf mein Zimmer zurück oder steck mir die Kopfhörer in die Ohren.
Für seine Bedürfnisse einstehen. Wie geht das nochmal? Keine Ahnung… Stattdessen geh ich in die Vermeidung oder Flucht. Nicht immer der beste Weg. Aber nur das kann ich gut…
Klar, man muss sich mit all den Patienten auf der Station einigen. Nicht immer findet man einen gemeinsamen Nenner. Jeder sollte auf den anderen Rücksicht nehmen. Auch das klappt nicht bei jedem. Manche Menschen benehmen sich wie der berühmte Elefant im Porzellanladen…
Also bleibt mir nur die Flucht und die Vermeidung. Die sind mir bekannt. Das kann ich aus dem FF… Ist wie ein Reflex.
In einer ruhigen Minute macht sich die Depression breit. Kopfkino ist eröffnet… Das Gedankenkarussell dreht sich mit mir tiefer und tiefer.
Also was mache ich? Stell ich mich den Problemen oder strudel ich dem Abgrund entgegen??
Es dürfte eigentlich nur eine Antwort dafür geben. Dem Abgrund steh ich schon viel näher, als dem oberen Rand des Problems.