Die vierte Woche nun auf der Psychosomatik. Vier Wochen, in denen meine Störungen immer mehr ihren Platz in meinem Kopf einfordern…
Die sozialen Ängste lähmen mich… Das fördert meine Bulimie. Vier Kilo hab ich nun schon seitdem verloren… Vom Amt hab ich immer noch keine Antwort bekommen. Selbsthass und die Hoffnungslosigkeit macht sich immer mehr breit.
Ausgerechnet jetzt ist meine Therapeutin eine Woche im Urlaub. Ich bekomme zwar eine Vertretung, aber ob ich mich bei ihr auch so öffnen kann? Denn ich war bei meiner auf nen echt guten Weg…
Mein Zimmerkollege raubt mir immer mehr den letzten Nerv. Er hat ADS und lässt im Zimmer stets alles stehen und liegen. Zudem kennt der Mensch keine Türklinken. Ständig reißt er die Türen auf, und lässt sich laut ins Schloss fallen…
Mit den Mitpatienten kam ich bisher nicht ins Gespräch. Aber ich hab eine neue Gruppe, in der jeder von uns die Möglichkeit hat was über sich zu erzählen. Vielleicht ergibt sich dadurch das ein oder andere Gespräch mit ein paar Leuten…
Die Wochenenden auf Station sind extrem ruhig. Kaum jemand da. Ich weiß leider nicht wirklich, wie ich die viele Freizeit nutzen soll. Lesen geht irgendwie nicht… Filme kenne ich mittlerweile in und auswendig… Datenvolumen hab ich keins mehr, um im Internet zu surfen…
Es wird höchste Zeit, dass ich zurück in die Heimat gehe. Ich will leben. Rad fahren… Freunde treffen… Endlich wieder mal lachen können. Das wär’s… Wie gerne würde ich jetzt mit meinen Freunden zusammen sitzen und Blödsinn machen. Das geht… Das weiß ich! Mit ihnen bin ich ein anderer Mensch. Meine Freunde kennen mich besser als jeder andere. Sie wissen, wie ich sein kann. Ein lustiger Geselle… Genau das Gegenteil von dem was ich jetzt gerade bin.