Nicht willkommen…

Ich bin nun seit fast fünf Wochen in der Psychosomatik. Seit fünf Wochen habe ich nicht die Möglichkeit gehabt, in meine WG zu fahren. Die Ämter haben sich bis heute gestritten, wer nun mein Fall übernimmt.

Heute wurde ich zum Jobcenter eingeladen, damit ich einen Antrag auf Hartz IV stellen kann. Endlich! Es dauert endlich nicht mehr so lange, bis ich Geld bekomme. Ein riesiger Felsbrocken der auf mir die ganze Zeit lastet, ist heute ein gutes Stück kleiner geworden.

Ich sollte die Fahrt nach München nutzen, um in der WG zu übernachten. Meine Sozialpädagogin ist zur Zeit im Urlaub, sodass eine Vertretung für mich zuständig ist. Ihr hatte ich gestern geschrieben, dass ich heute zur Übernachtung komme.

Bereits per Mail hat sie mir das Gefühl vermittelt, dass es für sie unpassend ist. Sie wollte mit meiner Therapeutin sprechen um meinen allgemeinen Zustand zu erfahren. Da meine Therapeutin aber nur Mittwoch bis Freitag in der Klinik ist, ging das gestern nicht. Von der Pflege hat sie auch nichts erfahren, wie es um mich steht… Sie wollte dann ein persönliches Gespräch mit mir heute machen. Soweit, so gut…

Als ich beim Jobcenter fertig war, bin ich in die WG gelaufen. Ich hatte nur 6€ parat, und die sind für die Fahrt nach München und zurück in die Klinik gedacht. Als ich in der WG ankam, machte ich mir als erstes einen gescheiten Kaffee. Seit Mitte Februar trinke ich nun die Plörre, die die Klinik Kaffee nennt. Außerdem hatte ich mich auf mein eigenes Bett gefreut. Zudem endlich mal wieder Internet zu haben…

Um eins hatte ich mit ihr das das Einzel. Zu Beginn erzählte ich ihr von meinem Therapieverlauf und wie das Gespräch beim Jobcenter verlief. Als ich mit allem durch war, sagte sie mir, dass sie es nicht erlauben würde, dass ich in der WG übernachte. Sie hätte da kein „gutes Gefühl“ dabei…

Danke…

Ich hab mich eh schon durch den Vorfall in der WG nicht wirklich willkommen gefühlt. Dieses Gefühl konnte ich zwar etwas besänftigen, aber durch diese Aussage hat es nun neu Feuer gefangen… Ich war stocksauer, dass es mir verwehrt wird, in meiner WG zu übernachten!

Ich hab das Einzel dann vorzeitig beendet und hab meine Sachen gepackt. Sie meinte zwar, dass ich gerne noch den Tag hier verbringen könnte, jedoch nicht über Nacht bleiben kann.

Oh man… In mir kocht es jedes Mal aufs Neue hoch!! Selbst in der Klinik waren sie ziemlich baff deswegen.

Klar, kann ich ihre Unsicherheit etwas nachvollziehen. Allerdings lässt mich die Klinik bestimmt nicht über Nacht bleiben, wenn es mir dreckig geht. Ich bin nicht suizidal… Habe aktuell nicht den Wunsch zu sterben… Ich hatte nach dem Gespräch mit dem Amt endlich wieder einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer im Leben. Und der wurde mir mit dem Einzel sofort wieder genommen…

Danke. Danke für nichts…