Als erstes möchte ich allen Müttern einen schönen Muttertag wünschen. Schon komisch… Die ganzen letzten Wochen denke ich kein einziges Mal an meine Mutter. Da kommt ein Tag, an dem alle Mütter geehrt werden, und schon denkt man an nichts anderes mehr.
Ich wäre wahrscheinlich heute auf den Friedhof gegangen. Hätte meiner Mutter irgendwas aufs Grab gelegt… Hätte meinen anderen Verwandten ebenfalls besucht… Hätte still an die Vergangenheit gedacht…
Nun… Da ich nicht in Frankfurt bin, und den verregneten Sonntag in der Klinik verbringen muss, gedenke ich meiner Mutter durch diesen Eintrag.
Meine sechste Woche bricht auf der Psychosomatik an. Diese Woche muss ich meine zweite DBT Vorstellung machen. In der Visite werde ich dann gefragt, was mir bisher dieser Aufenthalt gebracht hat und woran ich in den letzten zwei Wochen noch arbeiten möchte. Wahrscheinlich werde ich dann auch noch gefragt, ob ich verlängern möchte. Nochmal vier Wochen…
Ich hab die Aktion von der Vertretung meiner Sozialpädagogin noch immer nicht verdaut. Hab in den Trotz-Modus geschaltet… Werde nur noch so wenig wie möglich mit denen kommunizieren. Wenn sie was wissen wollen, sollen sie in der Klinik anrufen. Hab extra eine Schweigepflichtsentbindung unterschrieben…
Die Aktion hat mein Heimweh nochmals verstärkt. Ich würde am liebsten sofort dort kündigen und mich auf den Weg nach Hause machen. Mal sehen, wie ich das am besten mache. Denn ich fühle mich nicht mehr willkommen. Nicht mehr gewollt…
Jetzt, wo der Sommer vor der Tür steht, will ich den auch in Frankfurt verbringen. Wenn’s nach mir ginge, will ich kein Tag länger hier in München bleiben.
Naja… Mag sein, dass ich da ein bisschen überreagiere. Aber sagt man mir nicht ständig, dass ich auf meine Gefühle hören soll!?