Einen Moment mutig sein…

Wie heißt es so schön… Erst hat man kein Glück, und dann kam noch Pech hinzu.

Seit nunmehr zwei Wochen sitze ich in der Geschlossenen. Ich hatte versucht mich umzubringen. Mal wieder…

Ich fiel (mal wieder) in ein tiefes Loch. Trotz dem Plan zurück nach Frankfurt zu gehen… Trotz dem Plan dort in eine neue TWG zu ziehen…

Als ich Ende Juni aus der Psychosomatik entlassen wurde, war ich frohen Mutes mein Leben endlich in den Griff zu bekommen. Wie naiv ich doch bin…

Es haben eins, zwei kleinere Rückschläge gereicht, um all meine Pläne für eine bessere Zukunft über Bord zu werfen…

Ich habe (mal wieder) alle enttäuscht. Meine Schwester… Meine Freunde… Meine Sozialpädagogin…

Bei ANAD ist nun definitiv Schluss. Indirekt hatte sie es mir bereits am Telefon gesagt. Am morgigen Montag werde ich mit der Frau vom Sozialdienst zusammen die Kündigung schreiben…

Meine restlichen Sachen packe ich dann, sobald ich Ausgang bekomme. Ich denke, dass ich noch vier fünf Wochen hier bleiben muss…

Nach der Entlassung fahre ich für ein paar Wochen zu einer Freundin. Dort wohne ich so lange, bis der Platz in der neuen WG frei wird…

Mittlerweile kann ich meine Suizid Versuche nicht mehr zählen. Obwohl der Wunsch zu sterben so groß ist, gibt es in mir einen winzigen Teil, der mich immer wieder davon abhält, diesen einen Moment mutig zu sein…

Ich bin mir nicht ganz sicher… Aber dieser kleine Teil sind meine Freunde und meine Schwester…

6 Gedanken zu “Einen Moment mutig sein…”

  1. ich habe nur 2 Versuche hinter mir, wobei der erste evtl nicht wirklich zählt, damals war ich 14 und hab einfach alles geschluckt was in der Schublade meiner Mutter war. Ich musste mich in der Kirche ‚(es war der Tag meiner Firmung) ziemlich zusammen reissen und hab mich nur schrecklich übergeben – mein Vater sagte damals etwas in der Art „zu dumm dafür, dachtest du das bringt was, wenn du alles durcheinander schluckst“
    Mit 26 habe ich es erneut versucht. Gereicht hätte die Dosis nicht, aber eine allergische Reaktion auf die Tabletten, hätte mich ersticken lassen.

    Was machst du, dass es nicht klappt?

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      1. dazu gehört auch eine Portion Mut. ich weiß zwischenzeitlich sehr genau, auf welchen Strecken, die ICE durchrasen. Aber dann auch den Schritt zumachen, ist was anderes. Weist Du Dich dann selber ein, nach so einer Aktion oder wie bekommen die Wind davon. ?
        2014 hatte ich einen Burn-out und bin in eine Tagesklinik. Damals habe ich so starke Anti-Depressiva bekommen, dass ich nichts mehr gefühlt habe, weder Freude noch Schmerz, ich war einfach nur leblos.

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      2. Ich bin danach erst Stunden gelaufen… Über 30 Kilometer… Nachdem ich nicht mehr konnte, hab ich eine Frau angesprochen, damit sie bitte für mich die Polizei anruft. Ich selbst hatte nichts dabei… Kein Handy… Keine Papiere… Kein Geld…

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      3. Die gute Frau hat der Polizei auch ein bisschen zu viel erzählt… Die kamen nämlich mit drei Einsatzwagen und Hund an und haben mich überwältigt. Sie hatten nämlich die Info bekommen, dass ich mich mit einem Messer auf einen Polizisten losgehen wollte, damit die mich erschießen…

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