Die Einzelgespräche mit meinem Therapeuten haben es echt in sich. Wir arbeiten mit der Schema Therapie und schauen uns in jedem Gespräch die einzelnen Anteile in mir an… Das kindliche Ich mit den Emotionen, den gesunden Erwachsenen und natürlich auch meinen inneren Kritiker…

Gerade der innere Kritiker ist besonders stark in mir. Er ist wie ein kleiner Teufel, der auf meiner Schulter sitzt und mir diese Dinge ins Ohr flüstert… „Du bist nichts wert… Die Leute wollen Dir nur schaden… Vertraue niemandem… Wenn du willst das es endlich endet, musst du dir das Leben nehmen… Ach ja… Selbst der Tod will dich nicht… Nichts machst du richtig… Nicht richtig leben und sterben auch nicht… „
So habe ich gelernt meine Gefühle zu verstecken. Oder besser gesagt, ich hab sie weg gesperrt… Sogar die guten Gefühle wie glücklich sein oder Liebe. Das einzige Gefühl was immer da ist, ist die Angst. Sie ist allgegenwärtig. Mittlerweile hab ich es geschafft, dass man mir diese nicht sofort ansieht… Ich hab gelernt, sie gut zu kaschieren. Durch meine schwarze Kleidung und meine Glatze lassen sich Menschen erstmal auf Distanz halten…

Wenn ich dann mal Gefühle zeigen soll, fällt es mir extrem schwer diese raus zu lassen. Die Gefahr besteht, dass sie mich überrollen wie ein Zug ein 5 Cent Stück auf den Gleisen. Danach bin ich genauso platt… Sie alle wieder ein zu sperren ist ebenfalls ein Kraftakt der mich den ganzen Tag kosten kann. Drum lass ich sie alle ganz tief unten. Eingesperrt und sicher verwahrt…
Am Ende der Stunde sagte mir mein Therapeut, dass es okay ist, wenn man seine Gefühle zeigt. Das macht uns Menschen schließlich aus… Aber wie schaffe ich es, dass ich nicht von ihnen überrannt werde? Ich hab eine Ewigkeit gebraucht bis ich alle Gefühle gebündelt hatte und sie in ein Verlies gestopft habe.
Ich habe endlich gelernt, keinen Hass gegen mich zu haben. Ebenso ist es mit dem Ekel… Wenn ich das doch auch nur so mit der Angst machen könnte…