Es lief alles super. Ich hatte einen Plan… Der sogar umsetzbar gewesen wäre. Aber ich musste ja wieder anfangen. Meinen Depressionen, Ängsten und alle anderen Störungen Luft zum atmen gegeben.
In meinem letzten Aufenthalt hab ich mit viel Schweiß und Tränen gelernt, um Hilfe zu bitten. Ich hab mit keinen Dingen angefangen. Um Feuer zu bitten… Mich beim Einkauf zu begleiten bzw was vom Einkaufen mitzubringen. Anfangs war es für mich eine riesige Überwindung, aber nach und nach verlor ich die Angst vorm fragen.
Um so größer die Hilfeleistung war, um so schwerer tat ich mich, bis ich schließlich klein bei gegeben habe.
Jetzt werden einige von euch sagen, es ist völlig normal, dass so etwas einem schwer fällt. Ganz ehrlich… Sollte es eigentlich nicht. Es gibt genügend Menschen, die einem helfen wollen! Man glaubt es kaum… Aber die wollen das wirklich. Manche werden sogar dafür bezahlt…
Ich wollte immer alles alleine schaffen. Egal bei was. Hilfe annehmen bedeutet für mich schwach zu sein… Und ich wollte nie wieder schwach sein! In meiner Kindheit war Angst mein stetiger Begleiter. Ständig musste ich auf der Hut sein, dass ich nicht von Mitschülern beleidigt oder im schlimmsten Fall angegriffen wurde.
Nun bin ich aber kein Kind mehr… Ich bin erwachsen. Habe über 40 Jahre auf dieser Erde schon auf dem Buckel. Ich besitze ein gewisses Grundwissen und würde sagen, dass ich mich (wenn mich nicht die Angst im Würgegriff hat) gut verständigen kann.
Und dennoch. Sobald ich in dieser Spirale drin bin, werde ich in das Jahr zurück versetzt, in der ich mich sekündlich umschaue, ob eine Bedrohung auf mich lauert.
Bulimia Borderline Depression 