Immer langsam…

Der Tag auf einer geschlossenen Station ist ziemlich lang. Nicht, dass hier viel Programm wäre. Im Gegenteil…

Man hangelt sich von Highlight zu Highlight. Frühst gibt’s das erste Highlight: Medikamenten Ausgabe. Kurz darauf folgt das Frühstück. Immer noch die beste Mahlzeit hier in der Klinik!

Danach folgt eine kleine Durststrecke bis es das Highlight Mittagessen gibt. Am heutigen Mittwoch gab’s zudem die Oberarzt Visite.

Mir wurde dort gesagt, dass ich erstmal nicht auf eine offene Station verlegt werde. Naja… War mir ja auch schon klar. Schließlich ist mein Suizid gerade mal ein bisschen mehr als ne Woche her.

Ich nehme demnächst an einer Studie dran teil, an der man erforschen möchte, was in einem suizidalen Kopf so los ist. In meinem ist zur Zeit ne Menge los…

In der Visite wurde ich außerdem noch gefragt, wie es in meinem Leben weiter gehen soll. Die Frage hab ich mir zwar auch schon gestellt, und ich hab mit meiner Freundin und Schwester zusammen einen Plan erstellt, aber die Frage hat mich dennoch ziemlich aus dem Konzept gebracht.

Wie soll’s in meinem Leben weiter gehen? So kurz nach dem Suizid Versuch eine echt schwere Frage.

Wenn ich dran denke, wie viel Arbeit ein Weg zurück ins Leben ist, wird es dunkel in meinem Kopf. Schwarz um genau zu sein. Mehrere OP’s sind nötig… Etliche Stunden Physio und Psychotherapie… Da kann’s einem depressiven Menschen die Lust vergehen.

Nichts desto trotz will ich es nochmal versuchen. Zurück ins Leben zu kommen. Das Leben ist zwar scheiße, aber ich bin gewillt das beste draus zu machen.

2 Gedanken zu “Immer langsam…”

  1. mhm, wie kommentiere ich richtig, dass es nicht in die falsche Richtung geht…

    ich baue seit ca 1,5-2 Jahren „den Tag“ in meinem Kopf und ziemlich präzisiös damit nichts schief geht, ich will nämlich nicht da landen, wo du gerade bist
    daher dauert das auch so lange, denn es muss 100% sicher sein

    bist du dir sicher, dass du es wirklich, und überhaupt mit allen oder der einen Konsequenz willst?

    ich habe nur 2 hinter mir
    der zweite wäre auch erfolgreich gewesen, wäre jmd nicht ca 1 Std zu früh nach Hause gekommen

    ich war nur mal in einer Tagesklinik und erinnere mich gerne an diese wunderschöne Blase, die dort existiert…

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    1. Meine ersten beiden konkreten Versuche waren zum einen lange geplant und es sollte endgültig sein. Die anderen Versuche waren eher „Hilferufe“…. Der letzte sollte (erneut) endgültig sein. Es gibt einen ganz kleinen Funken in mir, der sich dagegen sträubt. Dieser Funke will leben… Ich merke allerdings, dass ich immer „extremer“ werde. Alle Versuche sollten am besten schmerzfrei sein. Bei dem letzten waren mir Schmerzen egal… Ich hab Angst, dass ich beim nächsten aufs Ganze gehe und es dann wirklich final ist…

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