Ich hatte heute meine erste Einzel Therapie Stunde mit meiner Therapeutin. Die erste Stunde ist immer kacke. Man reißt alte Wunden wieder auf, die eigentlich verdrängt wurden. Und meist stochert der Therapeut bzw die Therapeutin mit dem Finger drin rum, bis Blut bzw in diesem Fall Tränen kommen.
Ich hab von meinen ganzen Suizid Versuchen gesprochen… Von meiner Kindheit… Und von meinem Problem um Hilfe zu bitten.
Anfangs leierte ich das wie ein Gebet so runter, dass ihr schnell klar war, dass ich nicht das erste Mal bei einem Therapeuten bin. Nach gut vierzig Minuten hatte ich mein Leben in Kurzform ihr vorgetragen. Ihre Antwort drauf: „Ich kann nachvollziehen, dass Sie immer wieder an diesen Punkt gelangen. Sie machen es sich nicht gerade leicht…“
Stimmt… Mach ich nicht. Wie ich schon mal in einem Beitrag berichtete, hab ich stets ein Aber auf den Lippen. Nicht bei anderen… Da ist mir das relativ egal. Aber an mich stelle ich so hohe Ansprüche, dass es unmöglich ist, dem gerecht zu werden.
Ziel ist es, dass ich von diesem Aber weg komme. Es klappt doch auch bei anderen. Warum kann ich das dann nicht auch bei mir!?
Ich hab in meinem letzten Aufenthalt soooo viel mitnehmen können. Hab so viel an mir gearbeitet, dass ich dachte, ich hätte einen Weg gefunden. Aber Pustekuchen… Da ist es schon wieder!
Was ich bei dieser Therapeutin gut fand, sie möchte mit mir meine Suizid Versuche aufarbeiten. Das war erst ein mal der Fall. Als ich 2018 in München in der Klinik lag, kamen wenigstens ein paar mal die Suizide zur Sprache. Find ich gut… Denn sie schlummern alle unter der Oberfläche. Und wenn’s mir mal (wieder) schlecht geht, kommen sie zum Vorschein und geben meinen inneren Kritiker sein Futter.