Es gibt Menschen, die auf ihren Kopf hören, und es gibt Menschen, die hören auf ihre Gefühle. Diese Menschen hören sehr oft ihr Bauchgefühl. Ich weiß jetzt gar nicht, zu welcher Kategorie ich gehöre.
Denn auf meine Gefühle kann ich mich nicht wirklich verlassen. Und in einer depressiven Phase entstehen keine guten Gedanken. Aber es gibt ja nicht immer diese Phase in meinem Leben. Aktuell jedenfalls nicht. Nichtsdestotrotz würde ich mich als Kopfmensch bezeichnen.
Ich wäre gern einer dieser Gefühlsmenschen. Die meisten Gefühle, die ich empfinde, mit denen komme ich nicht zurecht. Ich kann sie zwar mittlerweile alle ganz gut benennen, aber traue mich nicht diese auch auszuleben. Ständig habe ich Angst, zu viel Gefühl zu zeigen. Somit zeige ich selten bis gar keine. Wenn ich mit Menschen, die ich mag, alleine bin, dann kann ich auch mal aus mir rauskommen.
Liebe zum Beispiel. Ich bin aktuell in einer Beziehung. Ich glaube schon, dass meine Freundin weiß, dass ich sie liebe. Nur zeige ich es (leider) nicht allzu oft. Bei Freunden oder auch bei meiner Schwester kann ich mich selten so geben, wie ich wirklich bin. Oft wirke ich verkrampft. Es fühlt sich jedenfalls so an. Als ob ich mit angezogener Handbremse fahre.
Und so sieht es mit allen Gefühlen bei mir aus. Sei es Freude, Geborgenheit, ja sogar Hass. Es gibt keinen Menschen, den ich wirklich hasse (lange Zeit habe ich mich sehr gehasst). Alle anderen (negativen) Gefühle spüre ich sehr intensiv. Trauer, Einsamkeit, obwohl ich nicht alleine bin, Wut und Angst… Diese Gefühle haben mich schon mein ganzes Leben begleitet. Es wird Zeit, dass ich auch mal den anderen eine Chance gebe.
Bulimia Borderline Depression 