Akzeptieren, dass man einen an der Murmel hat…

Zugegeben, der Titel ist etwas plump. Und dieser Titel bezieht sich nur auf mich und meine eigene Einstellung zu mir und meinem Leben.

Die Tage vergehen wahnsinnig schnell. Seit zwei Wochen nun in der Tagesklinik. Mittlerweile bin ich lange genug auf solchen Stationen um selbst zu erkennen, wo aktuell meine Probleme liegen.

Bei mir übernimmt der Alltag schnell das Denken und es überkommt einem die Routine. Ich merke gar nicht, wie es mir geht. Bestes Beispiel: leichte Erkältungserscheinungen werden ignoriert. Körperliche Frühwarnsymtome werden nicht erkannt. Es wird schnell zur Gewohnheit.

Die letzten Monate vor diesem Aufenthalt lief mein Leben auf Autopilot. Meine psychischen Probleme waren in der Zeit nicht anwesend, weil die körperlichen Beschwerden sehr present waren.

Jetzt, mit der täglichen Struktur in der Klinik, merke ich wieder meine psychischen Probleme. Einige sind kleiner geworden und manche sind wieder da.

Mit sozialen Kontakten tu‘ ich mich ja schon immer sehr schwer. Da müsst ihr nur meine Freunde fragen… In den letzten Jahren habe ich kaum neue Kontakte geknüpft. Aber das ist okay für mich. Ich bin mit meinem Freundeskreis sehr zufrieden.

Und dennoch nervt mich dieses Problem. Jedes Mal aufs Neue die gleiche Scheiße. Die Angst vor Ablehnung lässt mich unnahbar erscheinen. Mit 90% der Mitpatienten hier habe ich noch kein Wort gewechselt. Hinzu kommt dann noch meine Erscheinung. Stets in schwarz gekleidet… Redet kaum in den Gruppen… Ich wirke auf die meisten Menschen abweisend.

Dabei will ich gut ankommen. Mich mit jedem gut verstehen. Aber das will wiederum meine Störung nicht. Keine Angriffsfläche bieten. Nicht zulassen, dass ich auf irgendeine Weise Gesprächsstoff werde. Völlig bescheuert…

Am besten komme ich da wieder raus, in dem ich einfach mache. Einfach auf die Leute zugehen. Einfach die negativen Gedanken bei Seite schieben. Es könnte so einfach sein.

Wir wissen alle, dass einfach nicht immer einfach ist. Da kommt mir die Geschichte von Jorge Bucay vom angeketteten Elefanten in den Sinn.

Noch ist genügend Zeit. Noch kann ich in diesem Aufenthalt an meinen Problemen arbeiten. Auf ein gutes gelingen…

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