Meine Gedanken drehen sich in den letzten Monaten nur noch um Schmerzen. Hab gar keine Zeit was anderes zu denken bzw zu fühlen.
Ich habe die Aufgabe von meinem behandelten Arzt bekommen, ein Schmerztagebuch zu führen. Zwei Wochen lang protokollieren, wie stark die Schmerzen auf einer Skala von 0-10 sind. Erschreckend was dabei zu sehen ist.
Wenn man jeden Tag, 24 Stunden, 7 Tage die Woche lang mit Schmerzen zu kämpfen hat, vergisst man schnell die Intensität der Gefühle. Einzig am Abend eines langen Tages in der Tagesklinik, spüre ich mich. Jeder Muskel… Jedes Gelenk… Einfach alles tut weh.
Dieses Gefühl der Ohnmacht lässt mich erschrecken. Ich hatte zwar schon oft den Gedanken nicht mehr leben zu wollen, weil mich meine Psyche mich total fertig macht. Diesen Gedanken hatte ich allerdings schon länger nicht mehr. Doch dieses Mal hab ich so einen ähnlichen Gedanken, wegen meinem alten und geschundenen Körper…
Ich würde alles sofort opfern, nur um nicht mehr diese Schmerzen spüren zu müssen. Beunruhigend ist, dass ich absolut keinen Plan habe, was diese Schmerzen bei mir auslöst. Alle Untersuchungen waren bisher nicht auffällig.
Diese Ungewissheit bringt mich im meinen Verstand. Ich habe große Mühe meinen Kopf stabil zu halten. Seit ich teilstationär bin, kämpfe ich zudem noch gegen all die Dämonen, die jetzt wieder ins Licht gezerrt werden. Ein Leben hab ich auch noch zu führen. All das zieht die Energie aus mich raus, wie ein blankes Elektrokabel.
So viele Baustellen… Ich sollte schauen, wo die Prioritäten liegen. Dann eins nach dem anderen abarbeiten. Klingt nach einem guten Plan. Allerdings kennen wir das alle: kaum ist die erste Baustelle weg, steht die nächste schon parat und wartet.